Diätetische Ansätze zur Kontrolle von Struvitsteinen bei Katzen
Struvitsteine sind ein häufiges Problem bei Katzen; sie führen zu wiederkehrenden, z.T. sehr hartnäckigen Blasenentzündungen, schmerzhaftem Harnabsatz bis hin zum „Verstopfen“ der Harnröhre durch kleine Kristalle und damit der Notwendigkeit, diese Verstopfung operativ zu beseitigen.
Die Neigung zur Bildung von Struvit-Blasensteinen ist durch viele Faktoren u.a. eine erbliche Veranlagung bedingt; eine richtige Fütterung und ein gutes Krankheitsmanagement kann die Beschwerden jedoch lindern bzw. ganz kontrollieren.
Auf folgende Dinge sollten Sie achten:
- Erhöhung der Wasserzufuhr – damit wird die Blase besser „durchgespült“ und die Kristalle haben weniger Zeit, sich zu bilden.
Sie erreichen dies durch:- attraktives Wasserangebot (z.B. Trinkbrunnen, tropfender Wasserhahn, unterschiedliche Näpfe – Porzellannäpfe werden häufig bevorzugt)
- Überwigend Fütterung von Feuchtfutter oder Rohfutter (Fleisch – Vorsicht NIE Schweinefleisch!), da hier ca 80% Flüssigkeit enthalten sind
- Reduzierung der Mineralmenge im Futter
Sie erreichen dies durch:- Reduzierung der Trockenfuttergabe (Trockenfutter ist sehr mineralienhaltig, v.a. calziumhaltig)
- Gabe von getreidefreiem Trockenfutter (Getreide enthält viele Mineralien und beeinflusst den Urin-PH-Wert negaitv)
- Gabe von Spezial-Trockenfuttermitteln (z.B. Urinary von Royal Canine oder C/D von Hills) hier ist der Mineraliengehalt optimal eingestellt
- Vermeiden Sie Kochsalz, Reichliche Kohlenhydratgaben, Bindegewebsproteine, asvorbinsäure und oxalatreiche Pflanzen in der Fütterung
- Vermeiden Sie Übergewicht – mollige Katzen haben ein höheres Risiko für Blasensteinbildung
- Ansäuerung des Harns durch Medikamentenzusätze oder Spezialfuttermittel verringert die Struvitsteine bzw. löst sie sogar auf; dies sollte jedoch immer mit Vorsicht erfolgen; da die Bildung von anderen Steinen damit begünstigt werden könnte.
Bestehende Blasenentzündungen müssen konsequent und ausreichend lange behandelt werden.Wegen der erblichen Veranlagung muß die Futterumstellung meist lebenslang erfolgen.