Management bei einer Hausstaubmilben – Allergie des Hundes
Das Ziel aller Massnahmen ist, die Lebensbedingungen für die Milben zu verschlechtern und somit deren Allergengehalt im Staub zu verringern. Innerhalb der Wohnung sind Betten und Liegeplätze des Hundes die grössten Milbenreservoirs. Dort finden Milben ausreichend Nahrung, Feuchtigkeit und Wärme und haben Rückzugsgebiete, wenn sich das Mikroklima ändert.
- Encasing-Bezüge sind milbenundurchlässige Bezüge. Sie haben sich als die effektivste Methode zur Reduktion der Allergenbelastung der Matratzenoberfläche erwiesen. Encasing-Bezüge können nach Mass angefertigt werden und sind somit auch für Hundebetten verwendbar.
- Waschen bei über 60 °C tötet Hausstaub und Vorratsmilben ab. Für Hundebetten sind deshalb Textilien zu bevorzugen, die bei Temperaturen über 60 °C gewaschen werden können. Heisses Waschen ist übrigens effektiver als die chemische Reinigung.
- Hundebetten: Wird das Hundebett umhüllt, so ist der Aufbau weniger bedeutsam. Beim Kauf sollte allerdings darauf geachtet werden, dass kein Rosshaar enthalten ist. Schaumstoffmatten führen die Feuchtigkeit schlecht ab und stellen somit einen guten Nährboden für Schimmelpilze dar. Auch Latexmatten sind dem Encasing deutlich unterlegen.
- Plüsch- und Stoffspielsachen können ebenfalls relevante Allergenmengen enthalten. Solches Spielzeug sollte entweder entfernt oder regelmässig gewaschen werden; das Absaugen des Spielzeugs reicht nicht aus. Eine Behandlung im Wäschetrockner oder im Tiefkühler reduziert die Milbenzahl ebenfalls.
- Schlafzimmer: Auf Hausstaubmilben allergische Tiere gehören weder ins eigene Bett, noch ins Schlafzimmer, da im Schlafzimmer die Milbenbelastung weitaus am höchsten ist.
- Teppichböden weisen eine höhere Allergenmenge auf als wischbare Böden. Diese müssen dann allerdings auch regelmässig abgesaugt und gewischt werden, da sonst von glatten Böden erhebliche Mengen an Staub aufgewirbelt werden können. Milben können sich in den Teppichfasern sehr gut fixieren und lassen sich durch Staubsaugen nicht in ausreichendem Masse und dauerhaft entfernen. Daran können auch synthetische Teppichfasern, Hightech-Staubsauger, Dampfstrahlreiniger und milbenabtötende Zusätze (Akarizide) nichts ändern, da sie meist nur kurzfristige Effekte erzielen. Möchte man auf den Böden nicht auf Teppiche verzichten, sollten zumindest kleine, leicht waschbare Teppiche gewählt werden.
- Staubsauger: Herkömmliche Staubsauger geben die angesaugte Luft über einen Filter direkt wieder ab. Allergische Tiere sollten während des Staubsaugens deshalb ausser Haus gebracht werden.
- Dampfstrahlreiniger haben eine etwas bessere milbenabtötende Wirkung, möglicherweise durch die zusätzliche Hitzeeinwirkung. Nach 3 Monaten ist die Besiedlung der Teppiche jedoch wieder so stark wie vor der Reinigung.
- Benzylbenzoat-haltige Präparate haben eine milbenabtötende Wirkung. Sie sind in Drogerien und Apotheken erhältlich. Durch die Anwendung dieser Produkte in Kombination mit den damit verbundenen Reinigungsmassnahmen wird die Allergenmenge reduziert. Die Behandlung der Wohnungen von auf Hausstaubmilben allergischen Hunden mittels Benzylbenzoat bewirkte bei rund 70 Prozent der Hunde eine signifikante Verbesserung der Symptomatik, so dass auf weitere therapeutische Massnahmen verzichtet werden konnte. Diese Akarizide haben jedoch nur eine begrenzte Wirkung, es wandern neue Milbenpopulationen ein, von einer 2- bis 4-maligen Anwendung pro Jahr ist deshalb auszugehen.
- Luftfeuchtigkeit: Die Luftfeuchtigkeit der Räume sollte gering gehalten werden, denn kontinuierlich trockene Luft stört Milben empfindlich. Luftbefeuchter sind deshalb nicht angebracht. Topfpflanzen sollten auf ein Minimum beschränkt werden, da sie ebenfalls die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Auf Hausstaubmilben allergische Hunde sollten von Räumen mit erhöhter Feuchtigkeit wie Bad, Keller und Waschküche fern gehalten werden.
- Wohnung: Nach Möglichkeit sollten die Sitzmöbel in den Wohnräumen abwischbar und die Polstermöbel am besten mit Leder oder entsprechend abwischbaren Bezügen versehen sein. Schwere Vorhänge sollten durch leicht waschbare Vorhänge ersetzt, Kissen nach Möglichkeit aus der Wohnung entfernt werden.